Nachfolgend ein Beispiel für ein Projekt, bei dem eine anspruchsvolle architektonische Gestaltung, ein erstklassiges Wärmedämmkonzept und eine hochwertige Ausführungsqualität mit einer kostengünstigen Realisierung in Einklang gebracht werden konnten.
Das Einfamilienwohnhaus wurde für ein junges Künstlerehepaar
errichtet. Sehr hell, mit wenigen Begrenzungen durch Innenwände, aber
mit interessanten Wandflächen für die Ausstellung der Bilder.
Das Gebäudeinnere beeindruckt durch seine kirchenartige Raumwirkung.
Der Luftraum über dem großzügigen Essbereich ist zweigeschossig und
führt in Verbindung mit der offenen Küche und der Galerie im
Dachgeschoß zu einem räumlichen Erlebnis.
Das Erdgeschoß dient der Nutzung mit Freunden, zum Beispiel beim
Kochen. Die normale Raumhöhe im Küchenbereich und im Wohnbereich unter
der Galeriedecke erzeugt eine behütende Atmosphäre. Im Gegensatz dazu
steht der Luftraum über dem Essbereich. Von hier aus reicht der Blick
bis unter den Dachfirst. An diesem Ort der Versammlung ist genug ?Luft?
zum Atmen und für die Entwicklung freier Gedanken vorhanden.
Offene Grundrisse und eine interessante Anordnung der Fenster lassen
die Bewohner an jedem Punkt innerhalb des Gebäudes den ganzen Tag den
Lauf der Sonne miterleben. So entstanden interessante sonnenbeschienene
Wandflächen zur Präsentation der Bilder. Das Dachgeschoß mit Schlaf-
und Badezimmer dient dem privaten Rückzug. Der Ort für kreative
Arbeiten ist die Galerie.
Energetische Planung: Die wichtigsten und kostenlosen solaren Wärmegewinne erwirtschaftet das Gebäude durch eine konsequente Anordnung der Fensterflächen nach Süden, Osten und Westen. Der Norden ist bis auf ein kleines Fenster über dem Galeriefußboden, von dem sich ein schöner Blick auf das Weserbergland ergibt, fensterfrei. Der Hauswirtschaftsraum ist als energetische Pufferzone an der Nordwand des EG plaziert.
Aktiv wird die Solarenergie durch Kollektoren zur
Brauchwassererwärmung auf dem nach Süden ausgerichtetem Dach genutzt.
Die außergewöhnliche Dachkonstruktion besteht aus besonders dünnen
Doppel-T-Trägern aus Holzwerkstoffen. Dadurch konnte der Holzanteil des
Daches stark verringert und der Anteil an Wärmedämmung erhöht werden.
Bei herkömmlichen Dachkonstruktionen aus Vollholzsparren beträgt der
Holzanteil etwa 10% und der Anteil an Wärmedämmung 90%. Bei der hier
gewählten Konstruktion hat die Wärmedämmung einen Anteil von 97% und
nur 3% bestehen aus Holz.
Raumklima: Ein gesundes Raumklima entstand durch die Verwendung rein mineralischer Farben und durch den Verzicht von Tapeten und Kunstharzlacken. Feuchtigkeitsregulierend wirkt der natürliche Dielenfußboden im Dachgeschoss.